Nach Lagerung im Klinik-Treppenhaus: Patientenakten in Gießen verschwunden

09.09.16

In den letzten Monaten mehren sich die Berichte um falsch gelagerte und entsorgte Patientenakten und Röntgenbilder in Deutschland. Jetzt gefährdet der jüngste Vorfall in Hessen das Vertrauen von Patienten in die sichere Verwahrung ihrer Befunde, Behandlungspläne und persönlichen Daten: Im Kinderherzzentrum von Gießen entdeckte ein Besucher rund 40 Kartons mit etwa 200 Patientenakten im Treppenhaus. Nachdem diese auch nach mehreren Tagen noch frei zugänglich dort standen, alarmierte der Mann die Lokalpresse. Die für eine wissenschaftliche Studie zusammengestellten Unterlagen wurden daraufhin wieder sichergestellt – allerdings fehlen nun zwei Akten. Der hessische Datenschutzbeauftragte, die Polizei und auch die Klinik bemühen sich um eine schnelle Klärung. Im Moment wird von individuellem Fehlverhalten ausgegangen. Um sich vor solch ärgerlichen Vorfällen zu schützen, müssen Krankenhäuser, aber auch Arztpraxen alle Mitarbeiter für das geltende Datenschutzrecht sensibilisieren: Patientenakten stehen hierzulande unter einem besonderen Schutz, da sie personenbezogene Daten enthalten. Gelangen diese in falsche Hände, drohen nicht nur Vertrauensverluste und Imagekrisen, sondern auch empfindliche Geldstrafen. Hilfe bei der Umsetzung von Gesetzen zur Aufbewahrung und Entsorgung von Patientenakten und Röntgenbildern erhalten medizinische Einrichtungen von Behörden, Branchenverbänden und auch von Entsorgungsunternehmen.

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