Kritik an Aufbewahrungspraxis von Patientendaten in der Charité

06.08.18

Die Charité – Universitätsmedizin Berlin, eine der größten Universitätskliniken Europas, steht derzeit wegen ihres Umgangs mit Patientendaten in der Kritik. Die Berliner Morgenpost berichtete im Juli über die strittigen Aspekte, unter anderem: Wie aus einer Antwort der Senatskanzlei auf eine Anfrage der FDP-Fraktion im Abgeordnetenhaus hervorgeht, werden Patientendaten nach Ablauf der gesetzlichen Fristen nicht automatisch gelöscht. Erst bei „individuellen Löschverlangen“ würden die Daten gesperrt und pseudonymisiert, aber nicht vollumfänglich gelöscht. Wer also nicht nachfragt, ob die eigenen Unterlagen nach Ablauf der gesetzlichen Fristen vernichtet werden, bleibt womöglich im System gespeichert. Weil sich die Charité auf technische Probleme bei der Datenlöschung beruft, forderte Berlins Datenschutzbeauftragte Maja Smoltczyk in der Berliner Morgenpost nun die Hersteller von Krankenhausinformationssystemen auf, nachzubessern und die entsprechenden Funktionalitäten bereitzustellen. Es sei „unabdingbar“, dass die Systeme das Löschen von Patientendaten nach Ablauf der gesetzlichen Fristen technisch erlauben, so Smoltczyk. Die Problematik bestehe bei allen führenden Anbietern.

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