150.000 alte Patientenakten in Gera entdeckt – Landesdatenschutzbeauftragter eingeschaltet

06.11.17

Im Zuge von Löscharbeiten in einem ehemaligen und seit vielen Jahren leerstehenden Lehrlingswohnheim in Gera entdeckte die Polizei mehr als 150.000 Patientenakten. Wie die Thüringer Allgemeine und die Thüringer Landeszeitung aktuell berichten, prüft nun Thüringens Landesdatenschutzbeauftragter Lutz Hasse, ob die Lagerung gemäß dem Datenschutzrecht erfolgte. Zuständig für die ordnungsgemäße Aufbewahrung ist die Stadt Gera. Wie eine Sprecherin der Stadt bestätigte, befinde sich der Fundort in „regulärer städtischer Bewirtschaftung“ und die vertraulichen Dokumente seien sicher untergebracht. Bei den Akten handele es sich um Patientenakten aus DDR-Zeiten, die nach Auflösung der Polikliniken zur Wendezeit übernommen wurden. Nun steht die Frage im Raum, warum die Akten gemäß Bundesdatenschutzgesetz, das eine 10-jährige Aufbewahrungsfrist vorschreibt, nicht längst vernichtet wurden. Hasse stuft eine bevorstehende Entsorgung in diesem Zusammenhang als aufwendig ein, da Dritte nach wie vor keinen Einblick in die Unterlagen nehmen dürfen.

Zurück zur Übersicht „News und Brancheninfos“