Datenschutzskandal in Thüringen – Patientenakten und Röntgenfilme als Konfetti

12.02.16

Beim Karnevalsumzug im thüringischen Dermbach landeten am 10. Februar 2016 geschredderte Patientenakten in einer Konfettikanone. Auf den zerkleinerten Papierschnipseln waren personenbezogene Daten wie Patientennamen, Adressen und Telefonnummern noch deutlich zu lesen. Der Landesdatenschutzbeauftrage von Thüringen, Lutz Hasse, geht von einem schwerwiegenden Verstoß gegen das Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) aus. Laut Medienberichten sind die Akten nicht auf die vorgeschriebene Endgröße zerschreddert und aus den Praxisräumen entfernt worden. Gegen die verantwortliche medizinische Einrichtung ermittelt nun die Behörde. Denn in Deutschland besteht die gesetzliche Pflicht, Patientenakten und Röntgenfilme vor unbefugtem Zugriff zu schützen und ordnungsgemäß zu entsorgen. Um die Datensicherheit bis zur rückstandslosen Vernichtung sicherzustellen, sollten medizinische Einrichtungen zertifizierte Entsorger beauftragen.

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