Datenschutz-Skandal in Münsing

05.07.16

Patientenakten und Röntgenbilder liegen auf dem Anmeldetresen oder kleben in der Fensterscheibe. Zwischen den sensiblen Daten finden sich Getränke und andere Überbleibsel von Veranstaltungen. Diese schockierenden Bilder boten sich kürzlich einem Fotografen in den ehemaligen Klinikräumen des renommierten Wiedemann-Sanatoriums. Der letzte Eigentümer Sanacare ging 2005 in die Insolvenz und verließ das Gebäude – allem Anschein nach ohne sich um die ordnungsgemäße Aufbewahrung und Entsorgung der Patientenakten und vertraulichen Unterlagen nach Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) zu kümmern. Anwohner berichten, dass sich seither immer wieder Unberechtigte Zutritt verschafft und zuletzt sogar eine offizielle Veranstaltung in den Räumen stattgefunden hätte. Besonders brisant: Unter den frei zugänglichen Dokumenten waren auch Röntgenfilme und Befunde von prominenten Schauspielern, Designern und Politikern. Seit April 2016 befindet sich das Gelände nun in Besitz eines neuen Eigentümers, der das Gebäude abreißen wird und sich spätestens dann mit der datenschutzkonformen Entsorgung auseinandersetzen muss.

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